Die aktuelle Situation in Zeiten von COVID-19 fordert uns alle heraus und die Spätfolgen des Lockdowns können nur schwer abgeschätzt werden. Voraussichtlich wird die Wirtschaft einen nachhaltigen Dämpfer erfahren (erste Zeichen hierfür gibt es bereits), der zunächst die Unternehmen trifft, sich letztlich aber auch (insbesondere) bei den Arbeitnehmern bemerkbar machen wird. Die damit verbundenen Einkommenseinbußen und steigende Zahlen an Unternehmens- und Privatinsolvenzen können zu einem ernstzunehmenden Problem für die von Kreditinstituten ausgereichten Finanzierungen werden.

Mit Konditionsanpassungen Kreditausfällen vorbeugen

Sicher scheint, dass die Zahl der drohenden Kreditausfälle steigen wird. Die Möglichkeit der Stundung von Zins- und Tilgungszahlungen bis aktuell zum 30. Juni 2020 wird die Problematik vermutlich nur aufschieben. Neben korrigierten Risikorückstellungen müssen Finanzinstitute daher Wege finden, Ausfallrisiken zu mitigieren. Eine Anpassung der Konditionen zur Absicherung der Zahlungsströme ist hier ein Weg. Gerade wenn die Alternative ein vollständiger Kreditausfall ist, ist es auch wirtschaftlich oft sinnvoll, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dem Kreditnehmer entgegenzukommen. 

iBS-ACF ermöglicht einfache Simulation von Konditionsänderungen

Ob und in welchem Rahmen eine Konditionsänderungen sinnvoll durchführbar ist, sollte von beiden Vertragsparteien sorgfältig geprüft werden. Welcher Schaden entsteht für den Darlehensgeber durch die Anpassung von Konditionen, welches Entgegenkommen ist vertretbar?

Nutzern des iBS-ACF-Simulationsrechner steht hierfür die Funktion „Schaden bei Konditionsänderung“ zur Verfügung, die 2017 im Rahmen der Softwarepflege als neue Funktion für den Produktstandard entwickelt wurde. Mit der Funktion „Schaden bei Konditionsänderung“ lassen sich schnell und einfach sowohl Zins- und Tilgungsänderungen als auch Änderungen bei den Laufzeitdaten (z.B. neues Laufzeitende) simulieren. Dabei kann der Anwender innerhalb seiner gewohnten SAP Umgebung verschiedene, vom ihm erstellte Varianten als Versionen speichern, vergleichen und bei Bedarf gemeinsam mit Kunden bewerten.

Einige iBS-ACF Kunden haben diese Lösung bereits im Einsatz und können so ihre Aufwände im Rahmen von „COVID-19-bedingten“ Konditionsanpassungen spürbar reduzieren.

Kundenbindung & IFRS9-Kalkulation

Unabhängig von der aktuellen Situation ist dies auch eine praktische Variante, um abwanderungswillige Kunden von einem Verbleib zu überzeugen. Bei einer Ablösung bzw. Umschuldung fallen für wechselwillige Kunden nicht selten Vorfälligkeitsentschädigungen (VFE) an. Statt dem Kunden direkt mit einer VFE zu konfrontieren, ermöglicht die Kalkulation mit dem Simulationsrechner dem Kunden eine attraktive Konditionsanpassung mit einer ggf. günstigeren „Änderungsgebühr“ anzubieten und ihn so weiter zu binden.

Darüber hinaus lässt sich die Funktion als Basis für zahlreiche Berechnungen nutzen, zum Beispiel im Rahmen des “Modification Tests” (IFRS9 „10%-Test“). Bei den zugehörigen Berechnungen, wie z.B. zum Ausbuchungstest oder zum Abgangsergebnis (“De-Recognition Result”), ermittelt der ACF Simulationsrechner an Hand unterschiedlicher Diskontierungsfaktoren zuverlässig den Schaden durch die geänderten Konditionen.

In Kombination mit dem Produkt iBS-FCM können aufbauend auf der Konditionsanpassung auch noch weitere Berechnungen angestoßen werden, wie z.B. eine Neuberechnung des Effektivzinses oder des Deckungsbeitrages.

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Autor: Kilian Kraft

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