Die Postbank Gruppe ist mit rund 14 Millionen Kunden, 14.800 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von 155 Milliarden Euro einer der großen Finanzdienstleister Deutschlands. Ihr Schwerpunkt ist das Geschäft mit Privatkunden sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen. Diese überzeugt sie mit einfachen und attraktiven Lösungen aus einer Hand – digital und persönlich. Dabei verfolgt sie den Anspruch, für jeden Bedarf die beste Lösung zu finden.
Um dieses auch im Bereich FATCA zu realisieren, hat sich die Postbank schon sehr früh mit den Anforderungen und Implikationen des US-Ansatzes für einen Automatischen Informationsaustausch in Steuersachen (AIA) auseinandergesetzt. So startete die Postbank bereits vor Abschluss der Gesetzgebung in Deutschland und den finalen Durchführungsbestimmungen mit der Planung und Umsetzung der prozessualen, organisatorischen und systemseitigen Anforderungen.
Frühe Entscheidung für Standardlösung iBS-FAIR
Ein wesentlicher Teil war die Wahl der richtigen IT-Strategie. In der Grundsatzfrage „make or buy“ fiel Anfang 2013 die Entscheidung für eine externe Lösung. Nach Evaluation verschiedener Alternativen entschied sich die Postbank schließlich für die von der iBS AG entwickelte Tax Compliance Plattform iBS-FAIR. „Ausschlaggebend für uns waren neben wirtschaftlichen Aspekten insbesondere die gute Anbindung der Standardsoftware an die SAP Kernbankenlösung der Postbank, die hohe Benutzerfreundlichkeit sowie die Fähigkeit, unsere hohen Datenmengen performant zu verarbeiten", erläutert Dr. Petra Meiburg, verantwortliche Projektleiterin bei der Postbank. Hinzu kam die fachliche und technische Expertise der iBS Mitarbeiter.
Modularer Aufbau ermöglicht termingerechte Umsetzung
In den folgenden Monaten wurde die Software von der Postbank Systems mit Unterstützung der iBS AG implementiert. Dabei ermöglichte der modulare Aufbau der iBS-Software, den Projektverlauf entlang der FATCA-Timeline und den definierten Release-Fenstern der Postbank auszurichten.
Im ersten Schritt wurde die iBS-FAIR Plattform installiert und über iBS-FAIR Konnektoren und Standard-Schnittstellen an die SAP-Module Geschäftspartner, Deposits Management und CML sowie Depot und Kreditkarte angebunden. Anschließend wurde die iBS-FAIR Komponente für die FATCA-Kategorisierung eingerichtet. Pünktlich zum 01. Juli 2014 konnte so die Neukundenkategorisierung in Produktivbetrieb genommen werden, im November 2014 dann die vollständige Kategorisierung aller Kunden. Zu guter Letzt erfolgte im ersten Halbjahr 2015 die Implementierung der iBS-FAIR Komponente für das FATCA-Reporting. Diese wurde von der Projektleitung so geplant, dass zur Qualitätssicherung das Angebot des BZSt zur Einreichung von Testmeldungen genutzt werden konnte.
Initiale FATCA-Meldung im ersten Anlauf erfolgreich
Für die Erstellung der Meldung wurden zum Stichtag 31.12.2014 sämtliche 14 Mio. Kunden mit mehr als 40 Mio. Spar-, Giro-, Darlehens- und Kreditkarten-Konten sowie Depots hinsichtlich des Vorliegens von US-Indicia durch iBS-FAIR analysiert. Als Ergebnis wurden mehrere Tausend Kunden als potentiell US-melderelevant eingestuft und zur weiteren Bearbeitung an das BackOffice überstellt. Unterstützt wurde dies durch einen von der Postbank als Ergänzung zu iBS-FAIR entwickelten (teil)automatisierten Prozess für die Kundenkorrespondenz. Nach dem Einholen der notwendigen Selbsteinkünfte ergaben sich letztendlich 25% meldepflichtige Konten. Am 28.07. 2015 wurden diese schließlich im Rahmen der initialen FATCA-Meldung von der Postbank erfolgreich an das BZSt übermittelt.
Nächster Halt: Common Reporting Standard
Nach dem gelungenen Projektabschluss steht für die Postbank im Bereich Tax Compliance als nächstes die Umsetzung des Common Reporting Standards an. "Aufgrund der guten Erfahrungen aus dem FATCA-Projekt werden wir CRS ebenfalls auf Basis der iBS-FAIR Plattform umsetzen und gemeinsam mit dem eingespielten Team von Postbank, Postbank Systems und iBS implementieren", erklärt Frau Dr. Meiburg. Die iBS-FAIR Komponente für die CRS-Kategorisierung wurde bereits von der Postbank lizenziert und die CRS-Implementierung in zwei Stufen bis Mitte 2016 geplant.