Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat am 13. Februar 2014 den von ihr erarbeiteten Standard für den Austausch von Informationen zu Finanzkonten vorgelegt. Ziel des Standards ist es, die Steuerhinterziehung durch Auslandskonten weltweit effektiver zu bekämpfen.
Der "Standard for Automatic Exchange of Financial Account Information - Common Reporting Standard" wurde von der OECD auf Initiative der G20-Staaten gemeinsam mit diesen erarbeitet. Diese hatten sich bei ihrem Treffen im September 2013 in Moskau auf eine engere internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von grenzüberschreitender Steuerhinterziehung mit einheitlichen Regeln verständigt.
Um dieses zu erreichen, sieht der jetzt per Pressemitteilung veröffentlichte Standard einen automatisierten, weltweiten Datenaustausch zwischen nationalen Steuerbehörden vor. Vorbild für die Umsetzung ist US-FATCA. Offiziell wird ihn die OECD bei einem Treffen der G20 Finanzminister vom 22. bis 23. Februar in Sydney präsentieren.
Analog zu US-FATCA soll der zwischenstaatliche Datenaustausch auf Basis bilateraler Verträge erfolgen. Für deren Abschluss stellt die OECD ein Musterabkommen ("Model Competent Authority Agreement", kurz CAA) bereit. Die für den Informationsaustausch relevanten Daten sind von Finanzinstituten in den einzelnen Ländern an die jeweilige nationale Steuerbehörde zu melden. Das Reporting soll dabei jährlich erfolgen.
Damit wird Fakt, was einige Experten, darunter die Deutsche Bank Research, prognostiziert hatten: der Automatic Exchange of Information (AEOI) wird internationaler Standard. Für Finanzinstitute bedeutet dieses, dass selbst wenn sie von FATCA nicht betroffen sind, sie an dem jetzt globalen Thema nicht mehr vorbeikommen.
Unser Experten-Team ist aktuell dabei, den "Standard for Automatic Exchange of Financial Account Information" des OECD zu analysieren und wird in Kürze im iBS Themenportal AEOI & FATCA eine erste Einschätzung publizieren.