Der IRS hat am 08. Februar 2012 die lang erwarteten Proposed Regulations für FATCA veröffentlicht. Gleichzeitig melden sich das U.S. Treasury Department und das Bundesministerium für Finanzen zur Umsetzung zu Wort. Die Grundzüge von FATCA und damit die Herausforderungen für Institute bleiben erhalten. Umfassende Softwarelösungen gewinnen an Bedeutung.

Die US-amerikanische Steuerbehörde IRS hat die Proposed Regulations für die FATCA Umsetzung vorgelegt. Gleichzeitig haben der IRS und das U.S. Treasury Department in einem Joint Statement ihre Absicht bekundet, die bilaterale Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung mit den FATCA-Partnerländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und U.K. auszubauen. Passend dazu hat auch das Bundesminsterium für Finanzen (BMF) eine Pressemitteilung zur gleichen Sache veröffentlicht. Weitere Länder prüfen die Zusammenarbeit.

Die wesentlichen Auswirkungen für Institute in den kooperierenden Ländern lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die FATCA-Umsetzung erhält eine belastbare rechtliche Grundlage
  • Die Finanzinstitute bleiben weiterhin in der Pflicht, ihre US-Accounts zu identifizieren
  • Der Einbehalt wird in den FATCA-Partnerländern nicht umgesetzt
  • Die Reporting-Anforderungen bleiben bestehen

Nationale Verordnungen bringen Rechtssicherheit

In den FATCA-Partnerländern wird die ursprünglich geplante Pflicht zum Vertragsabschluss zwischen den einzelnen Instituten (FFI-Agreement) und IRS so nicht umgesetzt. Stattdessen wird es nationale Regelungen mit Gesetzes-Charakter geben, womit vor allem die vormals geäußerte Datenschutzproblematik geklärt und den Instituten mehr Rechtssicherheit gegeben wird. Dadurch entfällt für die Institute in den FATCA-Partnerländern die Möglichkeit sich an FATCA nicht zu beteiligen.

Kategorisierung: maschinelle Identifikation gewinnt an Bedeutung

Die Pflicht US-Accounts gemäß den von der IRS vorgegebenen Kriterien bleibt weiterhin bestehen. Allerdings ist der IRS den Instituten entgegen gekommen, um den Aufwand hierfür zu reduzieren. Eine manuelle Prüfung, vormals für Accounts mit mehr als $ 500.000 Anlagevermögen sowie Private Banking verpflichtend, ist jetzt erst ab $ 1 Mio. notwendig. Hierdurch können bei der Kategorisierung der Geschäftspartner für einen weitaus größeren Teil automatische Verfahren genutzt werden.

Die iBS-Lösung Foreign Account Identification & Reporting (iBS-FAIR) stellt hierfür dank flexibler Engine eine zukunftssichere Lösung dar. Das Regelwerk des Moduls „Kategorisierung“ kann durch passenden, von der iBS gelieferten Content, leicht an neue Gegebenheiten angepasst werden.

Einbehalt: für internationale Institute weiterhin ein Thema

Für Finanzinstitute innerhalb der FATCA-Partnerländer entfällt die Pflicht zum Einbehalt. Institute mit verbundenen Unternehmen oder Geschäftsbeziehungen in anderen Ländern stehen aber weiterhin vor der Herausforderung der Einbehalts-Umsetzung.

iBS-FAIR verfolgt einen modularen Ansatz mit klarer Trennung von Kategorisierung, Einbehalt und Reporting. Die Module können einzeln lizenziert werden. Hierdurch sind iBS-Kunden klar im Vorteil: das Lizenzmodell gibt Planungssicherheit und der Kunde bezahlt nur das, was er wirklich benötigt.

Reporting: bekannte Inhalte für neuen Empfänger

Das Reporting wird bei den FATCA-Partnerländern von den Instituten voraussichtlich nicht mehr direkt an das IRS, sondern über eine nationale Instanz erfolgen. Die Inhalte und der Beginn des Reportings bleiben dabei weitestgehend unverändert. Der Umfang der Meldungen wird ab Beginn der Meldepflicht in 2014 sukzessive erweitert.

iBS-FAIR ermöglicht sowohl interne Auswertungen nach den Vorgaben des Instituts, als auch das externe IRS-Reporting nach den gesetzlichen Vorgaben aufzubereiten und zu erstellen. Wohin das externe Reporting übermittelt wird, ist in der Software flexibel anpassbar.

Fazit

Die iBS sieht sich in ihre strategischen Entscheidungen für ihre Kunden in FATCA zu investieren gestärkt und wird die Entwicklung des Produktes iBS-FAIR weiterhin mit Hochdruck verfolgen. Die Aufteilung in drei unabhängige Module und die Verwendung eines flexiblen Frameworks ermöglichen eine einfache und schnelle Anpassung an geänderte Anforderungen und bietet vor allem unseren Kunden maximale Flexibilität und Zukunftssicherheit.

Die aktuellen Ereignisse bestätigen die Ausrichtung des Produktes iBS Foreign Account Identification and Reporting (iBS-FAIR) auf die Identifikation und das Reporting von ausländischen Konten und Kunden, nicht nur im Hinblick auf US-Amerikaner. Die enge Kooperation einzelner Länder beim Thema Steuerehrlichkeit im grenzüberschreitenden Bereich verstärkt die Annahme, dass weitere Länder mit ähnlichen Anforderungen kommen werden.

FATCA ist und bleibt für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen den USA, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und U.K. ist es wichtiger denn je eine Umsetzung der kommenden Anforderungen weiter zu verfolgen.

Autor: Christian Beck, Solution Manager Tax Compliance
Dominik Kenn, Produktmanager iBS-FAIR
Autor: Patrick Emse, Delivery Manager Tax Compliance

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